Ein Kommentar zum Siebten Altenbericht und Zweiten Gleichstellungsbericht aus Genderperspektive
von Katrin Roller, Kyra Schneider und Nina Vischer
Angesichts der öffentlich festgestellten „Care-Krise“ findet auf politischer Ebene eine verstärkte Auseinandersetzung mit neuen, innovativen Ansätzen der Sorge, z.B. für ältere Menschen oder Kinder, statt. Dazu hat die Bundesregierung eine Sachverständigenkommission einberufen, zu deren Ergebnisse und Empfehlungen sie Stellung bezieht. Zwei wichtige Berichte in diesem Zusammenhang bilden der Siebte Altenbericht der Bundesregierung 2016 (https://www.siebter-altenbericht.de/), der neue Wohnformen und sozialräumliche Sorgestrukturen als zukunftsträchtige Neuausrichtung der Versorgung älterer Menschen betrachtet und der Zweite Gleichstellungsbericht 2017 (https://www.gleichstellungsbericht.de/) , der eine Neuorganisation von „Care“ im Sinne der Gleichstellung in den Fokus seiner Empfehlungen rückt.
Beide Berichte nehmen wir unter die Lupe: uns interessiert, wie der Zusammenhang von Care und Geschlecht thematisiert wird und welche neuen Ansätze von Sorge entwickelt werden. Welche Empfehlungen für eine (Neu)Organisation von Care, vor allem bezogen auf die Pflege von Angehörigen, geben die Berichte? Wie wird Geschlechtergerechtigkeit hier mitgedacht? Welche „Vision“ von Care wird entwickelt? Und wie positioniert sich die Bundesregierung zu diesen Empfehlungen?